Sie war der erste deutsche Filmstar nach 1945, die "Sünderin", umjubelt am Broadway, eine Stilikone der sechziger Jahre, die Königin der Boulevard-Presse: Hildegard Knefs Karriere als Schauspielerin, Sängerin und Autorin war vom Erfolg ebenso geprägt wie vom Scheitern, und an beidem ließ sie die Öffentlichkeit teilhaben.
In einer Sonderausstellung ehrte das Filmmuseum Berlin ab dem 24. November 2005 die Künstlerin, die im Dezember 2005 ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte.
Hildegard Knef ließ sich nicht festlegen auf eine Rolle, auf ein künstlerisches Ausdrucksmittel oder einen Aufenthaltsort. Sie spielte im ersten deutschen Nachkriegsfilm DIE MÖRDER SIND UNTER UNS (Wolfgang Staudte, 1946), trat Mitte der fünfziger Jahre über sechshundert Mal als Ninotschka im Broadwaymusical „Silk Stockings“ auf, drehte Filme in Frankreich, Italien, England, Deutschland und Hollywood. Es folgten Konzert- und Theatertourneen; legendär ist der Gesangsauftritt 1968 in der Berliner Philharmonie.
In zehn Stationen widmete sich die Sonderausstellung einer Wanderin zwischen den Welten, deren private und öffentliche Biografie eng mit der bundesdeutschen Kultur- und Mediengeschichte verbunden ist. Unveröffentlichte Fotos, Showkleider, Modeentwürfe von Pierre Balmain, Briefe von Henry Miller, Carl Zuckmayer, Carlo Schmid und Marlene Dietrich sowie weitere attraktive Exponate aus dem Knef-Nachlass wurden ergänzt von einer Medieninstallation mit Film-, TV- und Showaufnahmen aus fünf Jahrzehnten.